Vom Stadtmarketing zur Stadtkonzeption
Marketingaktivitäten gibt es auch im kommunalen Bereich schon lange, z.B. Messen und Fremdenverkehrswerbung. Allerdings fehlte in der Vergangenheit meist ein ganzheitlicher Ansatz, die Bürgerinnen und Bürger wurden nur selten in die Stadtentwicklungsplanung einbezogen. Nach vielen Diskussionen im Presseausschuss des Deutschen Städtetages wurde die Stadtkonzeption entwickelt, die wie ein Dach alle Aspekte der Stadt umfasst: sowohl die Vision der Stadt ("wohin?") als auch die Strategien ("was?") und Maßnahmen ("wie?"). Stadtmarketing ist dabei der Teil der Stadtkonzeption, der sich mit den Beziehungen der Stadt zu ihren unterschiedlichen Zielgruppen befasst.
Was versteht man unter einer Stadtkonzeption?
Eine Stadtkonzeption ist die Gesamtsicht aller wesentlichen Aspekte einer Stadt: ihre Einbindung in die Region, ihre Vision für die Zukunft, ihre Ziele, Strategien und Maßnahmen für die einzelnen Aktivitätenfelder der Stadt Ellwangen insgesamt. Die Ortsprofile werden mit den Bürgerinnen und Bürgern der Ortschaften Pfahlheim, Rindelbach, Röhlingen und Schrezheim erarbeitet und im Leitbild getrennt dargestellt.
Die Städte stehen heute vor großen Herausforderungen. Da sind zum einen der demografische Wandel sowie der verstärkte nationale und internationale Konkurrenzkampf um Unternehmen, Investoren, Kongresse und kaufkräftige Konsumenten, zum anderen der rasante wirtschaftliche Strukturwandel, der Trend zur Regionalisierung, die knapper werdenden finanziellen Mittel sowie Bürgerinnen und Bürger, die zunehmend mitbestimmen möchten.
Fit für die Zukunft durch die Stadtkonzeption
Weiche Standortfaktoren der Lebensqualität gewinnen an Bedeutung. Das Image der Stadt wird zum Maßstab kommunalpolitischen Erfolgs. Die Entwicklung einer Stadtkonzeption ist ein ideales Mittel, um sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Sie profiliert die Stadt zur besseren Behauptung im Wettbewerb, richtet das Leistungsangebot besser am Bedarf der einzelnen Gruppen aus, koordiniert die Einzelaktivitäten, sorgt für einen effizienteren Mitteleinsatz und verstärkt die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger, der Unternehmen und der gesellschaftlichen Gruppierungen mit der Stadt durch intensive Beteiligung am Stadtentwicklungsprozess.
Hauptnutzen der Stadtkonzeption
- Planmäßige Profilierung der Stadt zur besseren Behauptung im Wettbewerb
- Bessere Ausrichtung der Dienstleistungen am Bedarf der Zielgruppen
- Effizienterer Ressourceneinsatz
- Bessere Steuerung des Entscheidungsprozesses zwischen Bürger/innen, Kommunalpolitikern und Stadtverwaltung
- Stärkung des Selbstverständnisses der Stadtverwaltung als Dienstleistungsbetrieb
Die Stadtkonzeption will und kann die kommunale Politik nicht ersetzen. Sie unterstützt den Stadtrat und liefert Entscheidungshilfen in Form von Strategien und Maßnahmen zur Verwirklichung der Leitideen. Die Entscheidungen selbst treffen immer die Politiker. Voraussetzungen für den Nutzen einer Stadtkonzeption sind die Bereitschaft zum Langfristdenken, zur Offenheit und Ehrlichkeit, zur verstärkten Bürgerorientierung und Verwaltungsmodernisierung.