Beschreibung

"In blauem Schild ein mit vier goldenen Lilien bewinkeltes, rotes Schrägkreuz."
Der Ellwanger Stiftskustos Balthasar Geyer von Goldbach bat am 1. März 1480 Dompropst, Dekan und Kapitel des Bistums Langres, ihnen wegen des in Ellwangen geplanten Stiftergrabes der Ellwanger Gründer Hariolf und Erlolf deren Wappen und das Wappen des Bistums Langres mitzuteilen.
Die Langreser haben diese Bitte erfüllt, wie die erste Abbildung des Lilienwappens im gespaltenen und geteilten Schild zusammen mit dem die Mitra zeigenden Wappen der Fürstpropstei Ellwangen aus dem in der Werkstatt von Peter Vischer d.Ä. in Nürnberg stammenden Epitaph der Ellwanger Stifter Hariolf und Erlolf in der Ellwanger Basilika im südlichen Querschiff belegt. Das Lilienwappen wurde in den folgenden Jahrhundert als Zeichen für die Stifter der Fürstpropstei Ellwangen verwandt. Durch die Säkularisation 1802/1803 verschwand die Verwendung des Lilienwappens.
In der Zeit der Revolution 1848 wurde das Lilienwappen von der Stadt Ellwangen als Stadtwappen aufgegriffen und nach den Beschreibungen zuerst mit einem Elchkopf überhöht benützt. Grund für diesen auf die Etymologie des Ortsnamens Ellwangen hinweisenden Elchkopf könnte die Ähnlichkeit des Wappens zum Wappen der Stadt Langres gewesen sein. Der Elchkopf wird in der Wappenbeschreibung 1886 noch erwähnt, fehlt dagegen in der Beschreibung aus dem Jahr 1906. Seit dieser Zeit wird das Wappen unverändert als Stadtwappen verwandt.
Literatur
- Württembergische Jahrbücher 1854 Heft 1:
Beschreibung des Oberamts Ellwangen, Stuttgart 1886, S. 367 - Das Königreich Württemberg, Band 3:
Jagstkreis, Stuttgart 1906, S. 104 - Hermann Rettenmeier, Heraldisches um Stadt und Stift Ellwangen
in: Ellwanger Jahrbuch 11 (1947/1949) S. 85ff. - Josef Zeller, Aus dem ersten Jahrhundert der gefürsteten Propstei Ellwangen
in: Württembergische Vierteljahreshefte 17 (1908) S. 183 und S. 200