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Violine
Die Violine
Die Violine oder Geige gehört ebenso wie die Viola, das Violoncello und der Kontrabass zur Familie der Streichinstrumente. Sie ist ein recht "junges" Instrument, das gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Italien als Sopran-Instrument der Viola-da-braccio-Familie entstand. Entwickelt und gebaut wurde die Geige u. a. in den Schulen von Brescia (G. da Salò, Maggini), Cremona (Amati, Stradivari, Guarnieri), Tirol (J. Stainer) und Mittenwald (Klotz).
Diein der Fichtenholzdecke befindlichen F-Löcher dienen dem Luftausgleich beim Klingen des Instrumentes. Die Saiten (G, D, A, E), die vom Saitenhalter über Steg und Sattel in den Wirbelkasten verlaufen, werden durch das Streichen des Bogens zum Schwingen und somit zum Klingen gebracht. Die Tonhöhen verändern sich durch das Aufsetzen der Finger der linken Hand (in den verschiedenen Lagen). Der Violinbogen (der mit den Fingern der rechten Hand gehalten bzw. mit dem rechten Arm geführt wird) besteht u. a. aus einer Fernambukholz-Stange und einem Rosshaarbezug, der mit Hilfe eines Schraubmechanismus am sogenannten Frosch gespannt, bzw. entspannt werden kann.
Die Violine ist nicht nur ein wunderschönes, sondern auch ein sehr vielseitiges Instrument. Sie eignet sich als Soloinstrument mit Orchesterbegleitung ebenso, wie als "Partnerin" in den unterschiedlichsten Kammermusikgruppierungen von zwei bis neun Mitspielern, ob mit Klavier, mit Bläsern oder mit anderen Streichinstrumenten. In den Orchestern werden immer sehr viele GeigerInnen benötigt, im Symphonie- oder Opernorchester sind zwölf erste und zehn zweite Violinen nichts ungewöhnliches. Man kann sagen, dass die Geigen zusammen mit den Celli die Säulen eines jeden Orchesters bilden. In jedem Fall spielt die Violine eine führende Rolle in der Musikwelt, egal ob im professionellen Konzertbetrieb oder beim Laienmusizieren zu Hause.
Alle bedeutenden Komponisten haben großartige Violinmusik in vielfältigsten Formen geschaffen (Violinsonaten, Violinkonzerte, Kammermusikwerke). Auch gab es berühmte Geiger, die für ihr Instrument schrieben; zu den bekanntesten zählte Niccolo Paganini.
Besonders bei der Violine ist es vorteilhaft, in möglichst frühem Alter (etwa 7 Jahre) zu beginnen. Für die unterschiedlichen Körpergrößen gibt es entsprechende Instrumente (1/8-, 1/4-, 1/2-, 3/4-Geigen bis zur „ganzen“ Geige). Unsere Musikschule verfügt über einen gewissen Bestand an Leihinstrumenten und verleiht diese – soweit vorhanden – zu einer geringen monatlichen Gebühr.
Lehrer an der Städtischen Musikschule „Johann Melchior Dreyer“:
Viola
Die Viola
Die Viola wird auch Bratsche genannt. Sie ist gebaut wie die Geige, allerdings ist sie einige Zentimeter größer und klingt daher voller und runder. Außerdem hat sie an Stelle der hohen E-Saite eine tiefe C-Saite. Sie schafft im Kammermusikensemble oder im Orchester durch ihre Alt-Stimmlage eine wundervolle Verbindung zwischen der Sopranlage der Geige und der Tenor- und Basslage von Cello und Kontrabass.
In der Spielweise unterscheidet sie sich nicht von der Geige, allerdings sind die Kammermusik- und Orchesterpartien der Bratsche – jedenfalls in den Epochen von Barock und Klassik – meist „dankbarer“ auszuführen, als die der ersten oder zweiten Violine. Daher empfiehlt es sich u. U. für „Späteinsteiger“, sich der in der Handhabung insgesamt etwas unempfindlicheren Viola zuzuwenden.
Lehrer an der Städtischen Musikschule „Johann Melchior Dreyer“:
Violoncello
Das Violoncello
Das Violoncello (kurz Cello genannt) stammt nicht etwa von der Viola da Gamba ab, sondern gehört zur Familie der Violinen. Es ist jedoch größer und Tonhöhe und Klangfarbe unterscheiden sich deutlich von der der Violine. Es wird im Sitzen gespielt.
Da es Instrumente in verschiedenen Größen gibt, ist der Unterrichtsbeginn schon im frühen Kindesalter möglich (7 bis 8 Jahre). Es entscheiden sich oft Kinder für das Cello, die sich von den tiefen Tönen angesprochen fühlen.
Möglichkeiten
Das Violoncello wird sowohl als Soloinstrument als auch als Orchester- und Kammermusikinstrument in verschiedensten Besetzungen gespielt. Da der Cellopart im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten meist einfacher ist, ist das Ensemblespiel schon früh möglich.
Leihinstrument
Da das Cello nicht mit dem Kind mitwächst, empfiehlt es sich, vorerst ein kleines Instrument über die Musikschule zu leihen.
Lehrer an der Städtischen Musikschule „Johann Melchior Dreyer“:
Kontrabass
Der Kontrabass
Der Kontrabass ist nicht einfach eine große Geige, sondern er gehört zur Familie der Gamben, weswegen er auch heute noch meistens in Gambenform gebaut wird. Beim absehbaren Absterben der Gambenfamilie bediente sich die Geigenfamilie, da sie kein tieferes Instrument als das Violoncello hatte, eines einfachen Tricks: Sie "adoptierte" einfach die größte Gambe und nannte sie Kontrabass.
Möglichkeiten
Der Bass wird hauptsächlich als „Begleitinstrument“ im Orchester oder in Ensemblegruppen verwendet. Da der Basspart im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten meist einfacher ist, ist das Ensemblespiel schon früh möglich. Selbstverständlich gibt es für den Bass auch anspruchsvolle Solo- und Kammermusikliteratur. Er findet im klassischen Orchester ebenso Verwendung wie in der Jazz-Bigband.
Körperliche Eignung
Die Schüler sollten von nicht zu kleiner und zierlicher Statur sein, da das Instrument nicht nur sehr groß ist, sondern auch 10 kg wiegt. Das beste Anfangsalter ist ca.14 Jahre. Von Vorteil ist es, wenn der Schüler schon ein Instrument wie z. B. Cello oder Klavier spielt.
Wie alle Streichinstrumente gibt es auch Bässe in verschiedenen Größen; am gebräuchlichsten sind 3/4-Instrumente mit einer Mensur von 100 bis 108 cm. Die Musikschule hat für frühe Einsteiger einen halben Bass zum Ausleihen.
Leihinstrument
Von der Musikschule können am Anfang 1/2- und 3/4-Instrumente ausgeliehen werden.
Lehrer an der Städtischen Musikschule „Johann Melchior Dreyer“:
- Roman Guggenberger
- Markus Braun(E-Bass/Kontrabass)