Demenz sichtbar machen
Eine Demenzdiagnose verändert das Leben nicht nur der Erkrankten, sondern auch das ihrer Angehörigen, Freunde oder Nachbarn, denn Menschen mit Demenz ziehen sich oft zurück und fehlen - im Liederkranz, im Sportverein und beim Sommerfest. Über Demenz informiert zu werden, hilft allen: Wer sich Sorgen macht oder erkrankt ist, erfährt Grundsätzliches über Demenz. Wer Veränderungen an anderen bemerkt, kann besser reagieren und unterstützen.
Die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. möchte dabei unterstützen, Bürgerinnen und Bürger für das Thema Demenz zu sensibilisieren. Dafür hat die Alzheimer Gesellschaft Kurztexte verfasst, die einen kurzen Überblick geben:
Demenz - mehr darüber erfahren
Vielleicht haben Sie schon gehört oder gelesen, dass die Zahl der Menschen steigt, die an einer Demenz erkranken. Aktuell sind das etwa 8,5% der über 65-Jährigen - 1,8 Millionen in ganz Deutschland. Und die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter. Das gilt auch für Ellwangen. Deshalb ist es wichtig, Informationen darüber zu bekommen, was es heißt, mit einer Demenz zu leben und darüber nachzudenken, was das für das Zusammenleben bedeutet - jetzt und in der Zukunft. Lesen Sie in den nächsten Wochen an dieser Stelle Interessantes und Wissenswertes dazu!
Wie entsteht eine Demenz und wie verläuft sie?
Eine Demenzerkrankung entsteht durch Veränderungen im Gehirn, die mit dem Verlust von Nervenzellen und deren Verbindungen einhergehen. Der Begriff Demenz beschreibt den Verlust bestimmter geistiger Funktionen wie Denken, Orientierung und Lernfähigkeit, Sprache,Auffassung und Urteilsvermögen, für den es verschiedene Ursachen gibt.
Die Alzheimer-Demenz ist mit 60-70% die bekannteste und häufigste Demenzform, daneben gibt es viele weitere
Formen.
Die erste Phase einer Demenzerkrankung ist von auffälliger, zunehmender Vergesslichkeit vor allem im Bereich des Kurzzeitgedächtnisses geprägt. Fragen werden immer wieder gestellt, Dinge nicht gefunden, Kleinigkeiten im Alltag nicht mehr bewältigt. Die Erkrankten versuchen häufig, andere nichts von diesen Problemen merken zu lassen.
Die zweite Phase verstärkt alle Symptome. Die Bewältigung des Alltags wird deutlich schwierigerund ist ohne Hilfe von außen kaum mehr möglich. Diese Phase bringt häufig auch Veränderungendes Verhaltens mit sich – Unruhe, Rastlosigkeit, gereizte oder sogar aggressive Reaktionen, meist ausgelöst durch die eigene Unsicherheit oder das Unverständnis der Umgebung.
In der dritten Phase schreitet der geistige Abbau weiter voran und wird nun auch begleitet von zunehmenden körperlichen Symptomen. Die Betroffenen benötigen häufig rund um die Uhr Pflege und Versorgung. Eine Verständigung über Worte ist kaum mehr möglich – die Gefühlswelt bleibt aber bis zuletzt erhalten!
Diagnose ist wichtig!
Die ersten Anzeichen für eine Demenz werden oft verdrängt, doch irgendwann ist nicht mehr zu übersehen, dass etwas nicht stimmt. So verständlich es ist, einer Diagnose auszuweichen:
Es ist wichtig, die Ursachen zu klären, zumal es auch andere Gründe für die kognitiven Schwierigkeiten geben kann. Nach einem ersten Gespräch mit dem Hausarzt / der Hausärztin ist eine Memoryklinik oder eine Gedächtnisambulanz die richtige Anlaufstelle, um zu klären, ob eine Demenz vorliegt. Wo sich in Ihrer Region solche Einrichtungen befinden und wie die
Diagnose gestellt wird, erfahren Sie im Pflegestützpunkt oder in einer regionalen Demenz-Beratungsstelle. Oder Sie wenden sich an die telefonische Beratung der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg (Tel.: 0711 24 84 96-63). Auch im Internet finden Sie entsprechende Informationen dazu.
Die genannten Beratungsstellen helfen auch weiter, wenn sich der Verdacht bestätigt und Sie
wissen möchten, woran man jetzt denken sollte und was entschieden werden muss. Wichtig
zu wissen: Gerade zu Beginn einer Demenzerkrankung können die Schwierigkeiten noch gut
ausgeglichen werden und vieles, das Freude macht und Erfüllung gibt, bleibt trotz und mit
der Demenz möglich.
Auch Beratungsstellen bieten einen guten ersten Anlaufpunkt, um das Thema, die eigenen Sorgen und vielleicht weitere Schritte zu besprechen. Beratung erhält man beispielsweise in den Pflegestützpunkten, in regionalen Demenz-Beratungsstellen oder telefonisch bei der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg (Tel.: 0711 - 24 84 96-63).
Beratung und Unterstützung vor Ort finden:
Text: Alzheimer-Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. / Selbsthilfe Demenz